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Angefangen hat alles im Jahr 2013… Im September verbrachten Freya (unser Hund) und ich unsere erste Nacht im Auto. In einem Hyundai i10. Diese Nacht war der absolute Horror. Viel zu eng für uns beide, die Liegefläche für mich viel zu kurz und alles sehr spartanisch eingerichtet – genauer gesagt hatte ich nur die Rücksitzbank umgeklappt und eine Faltmatratze ins Auto geschmissen, das wars. Aber irgendwie gefiel es uns trotzdem, denn es war eine schöne Alternative zum Zelten. Ein Wohnmobil kam allerdings aus finanziellen Gründen nicht in Frage. Also überlegte ich…
Knapp zwei Jahre lang träumte ich von einem größeren Auto. Ein Auto, das man mit einer Liegefläche ausstatten könnte und in dem es sich bequem schlafen lässt. Und so bekam ich dann meinen ersten Hochdachkombi.
Obwohl ich jetzt schon mehr Platz hatte (Ford Tourneo Courier) als im Hyundai, war auch das nicht der Traum, den ich mir erhofft hatte. Irgendwie ließ sich das Auto nicht nach meinen Wünschen ausbauen. Am Ende musste ich (jetzt sag ich “zum Glück”) das Fahrzeug nach einer Trennung zurückgeben und so erfüllte ich mir meinen Wunsch und 2016 kam dann mein Berlingo zu mir, welcher mittlerweile gleich mehrmals aus- und umgebaut wurde, bis ich mit meiner Lösung zufrieden war. Aber dazu gleich mehr.
Warum ein Minicamper?
Nun, es gibt – zumindest für mich – mehrere Vorteile, einen Minicamper zu besitzen…
Ein Minicamper bietet uns (also Freya und mir) viel Platz, um darin zu schlafen und weitere (Wander)Ausrüstung im Fahrzeug unterzubringen (sogar mein Kajak findet Platz darin, allerdings muss es zum Schlafen vor die Tür).
Mein Minicamper kann mit wenigen Handgriffen zum Alltagsauto mit 5 Sitzplätzen verwandelt werden (dazu komme ich noch).
Mit einem Minicamper fällt man beim Freistehen weniger auf als mit einem Bus oder Wohnmobil und außerdem ist der Spritverbrauch (i. d. R.) geringer. Außerdem gestaltet sich der Alltag, wie beispielsweise die Parkplatzsuche, viel einfacher.
Fallen Dir noch weitere Vorteile ein? Ab damit in die Kommentare.
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Kurzinfo zum Minicamper-Auto und unserem Ausbau:
Das Auto:
Bei unserem Minicamper handelt es sich um einen Citroën Berlingo, Baujahr 2013. Bei moderater Fahrweise braucht er etwa 5 – 6 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Die Rückbank haben wir rausgenommen (das geht ganz einfach und sie lässt sich schnell wieder einbauen). Ein baugleiches Modell ist übrigens der Peugeot Partner.
Die hinteren Fenster sind alle mit den Scheiben von Solarplexius abgedunkelt, die Heckscheibe und die kleinen hinteren Fenster habe ich zusätzlich mit Dämmtapete “dicht” gemacht. Da ich von den Solarplexius Scheiben nicht so wirklich begeistert bin, würde ich hier zukünftig eine andere Lösung wählen. Hätte ich die Scheiben nicht schon, würde ich eine Folie oder sogar “nur” Vorhänge bevorzugen. Außerdem sind noch sogenannte Windabweiser für die vorderen Seitenscheiben geplant. Diese ermöglichen es, die Fenster auch bei Regen einen Spalt zu öffnen und für eine gute Belüftung zu sorgen, ohne dass Außenstehende sofort sehen, dass ein Fenster geöffnet ist. Vielleicht weiß ja jemand, wo man sowas günstig bekommt?! (Bitte keine Modelle ohne ABE).
Mein Berlingo besitzt leider keine Standheizung, weshalb wir nur bei wärmeren Temperaturen im Minicamper schlafen.
Maße Liegefläche(n):
Das Bett ist ca. 170 cm lang und lässt sich mit zwei Handgriffen – Beifahrersitz nach vorn klappen und ein Brett ausklappen – auf ca. 2,10 – 2,40 Meter verlängern (allerdings hat meine Matratze nur 1,90 m). Die Breite beträgt 60 cm. Auf dieser Liegefläche transportiere ich während der Fahrt mein Kajak.
Neben meinem Bett befindet sich im Heck eine weitere kleine Sitzfläche – diese beträgt in etwa 55 x 60 cm. Durch einen “Klappmechanismus” lässt sich eine große Liegefläche mit den Maßen 120 x 170 – 240 cm herstellen.
Hinter den Vordersitzen gibt es ebenfalls noch eine Sitzbank.
Unter allen Sitz- und Liegeflächen befindet sich Stauraum mit bis zu 23 cm Höhe. Hier findet alles seinen Platz und man kommt von den Türen/dem Kofferraum, durch Klappen im Frontbereich und von oben an die Sachen.
Material:
Die Bodenplatte besteht aus einer MDF-Platte. Genauer gesagt aus zwei Platten. Sie sind ins Fahrzeug eingepasst und mit dem Boden verbunden. Alle “Möbel” (bis auf ein kleiner Hocker) sind durch Flügelschrauben mit der Bodenplatte verschraubt. Der Fußboden war ein Rest PVC-Boden, den wir in einem Einrichtungshaus günstig bekommen haben.
Die Möbel wurden aus Fichtenkanthölzern 24 x 44 cm und Fichtenleimholzplatten (18 mm Stärke) gebaut. Um das Holz leichter sauber zu halten und zu verhindern, dass es sich mit Feuchtigkeit vollsaugt, haben wir alles mit Dekorfolie (DC-Fix) beklebt. Wichtig ist hierbei, dass beide Brettseiten mit Folie beklebt werden, damit sich das Holz nicht verzieht. Natürlich kann man das Holz auch lackieren, ölen oder einfach natura belassen.
Die Matratze* für mein Bett ist eine Klappmatratze mit 8 cm Stärke. Für den anderen Teil hatte ich noch ein Stück Schaumstoff einer anderen Klappmatratze übrig.
Der Minicamper-Umbau lässt sich innerhalb weniger Minuten von einer Person komplett aus-/einbauen. So ist der Umbau nicht TÜV-relevant und muss auch nicht im Fahrzeugschein eingetragen werden.
Vom Berlingo zum Minicamper
Mein Berli (ja, mein Auto hat einen Namen – deins nicht?) wurde nun schon mehrmals neu ausgebaut und/oder optimiert. Viele Fehlplanungen stellen sich nämlich oft erst in der Praxis heraus. Mit Ausbau Nummer 3 bin ich momentan zufrieden. Und wie sahen die ersten Modelle aus?
Der erste Ausbau (da dieser schon etwas länger her ist, gibts davon keine Bilder mehr):
Zuerst hatte ich nur eine klappbare Holzplatte über die gesamte Fläche hinter den Vordersitzen. Um Stauraum zu schaffen, war diese Holzplatte auf Stützen. Das war zwar schön zum Schlafen (Fläche 120 x 190 cm), aber relativ doof. Ich konnte nicht wirklich bequem darin sitzen, an die Dinge unter der Platte kam ich nur von außen hin und wenn man nur als einzelne Person mit Hund unterwegs ist, braucht man keine riesige Liegefläche.
Der zweite Ausbau folgte…
Ausbau 2:
Ich hatte mir eine “Küche” sowie Bänke mit Stauraum in den Kopf gesetzt. Also kam ein Küchenblock ins Heck und es wurden Bänke gezimmert. Diese Variante des Minicampers war in der Praxis schon besser wie die erste, denn ich hatte die Möglichkeit, normal zu sitzen und kam zumindest einigermaßen von innen an die Dinge, aber der Küchenblock erwies sich als totaler Flop. Diese Konstruktion nahm zu viel Platz weg (und Platz ist im Minicamper sowieso rar). Rund 1,5 Jahre später bauten wir also zum dritten Mal um…
Ausbau 3 (mal schauen, ob es der letzte bleibt):
Den Küchenblock ersetzten wir durch eine weitere Liegefläche im Heck, welche genauso hoch ist, wie die anderen beiden Bänke. Außerdem wurde der frühere Platz der Kühlbox (die kommt jetzt woanders hin) mit einem herausnehmbaren Hocker ausgestattet. So können Freya und ich nachts komfortabel schlafen, ohne dass ich das Auto umbauen muss und ich komm noch dazu super an meine “Toilette”. Sind wir doch einmal zu dritt unterwegs, lässt sich immer noch die Liegefläche auf 120 cm verbreitern. Außerdem bekamen zwei der Bänke “Frontklappen”, sodass ich nicht das komplette Bett hochklappen muss, um an die Dinge im Inneren zu kommen.
Im nachfolgenden Video könnt ihr sehen, wie die Klappen funktionieren.wp-1583242077945.3gppHerunterladen
Weitere Ausstattung unseres Minicampers:
Die Heckscheibe dient als dekorative Fotowand und für die beiden hinteren Scheiben habe ich praktische Ablagen “gebastelt” (siehe Bild). Dafür habe ich Vitragestangen mit Klebehaltern befestigt und kleine Körbchen dahinter platziert. Hier findet jeglicher Krimskrams sowie Gewürze, Küchenrolle und zwei große Teller Platz.
Ein Tisch
Den Tisch für unseren Minicamper habe ich selbst gemacht. Er besteht aus einem kleinen Klapphocker* und einer Platte aus Fichtenleimholz. So wirds gemacht: Die Platte auf das gewünschte Maß zuschneiden. Das Holz lackieren, ölen oder folieren und auf den Hocker schrauben. Fertig ist mein kleiner Klapptisch, der sich sowohl innen, wie auch außen verwenden lässt.
Ich habe noch einen normalen Campingtisch, welcher jedoch ziemlich groß ist. Er hat im Auto aufgestellt keinen Platz und auch der Transport ist nicht so einfach. Mein kleiner Tisch passt jetzt super hinter die Vordersitze und auch aufgestellt ins Auto. Essen geht also auch drin.
Befestigung der Vorhänge
Meine Vorhänge* im Minicamper sind ohne bohren befestigt (das war mir extrem wichtig). Sie lassen sich öffnen und schließen und verbleiben während der Fahrt an Ort und Stelle. Ich finde Vorhänge einfach schicker und wohnlicher als Thermomatten und habe mich deshalb dazu entschieden.
Da es beim Berlingo die Möglichkeit für einen Innengepäckträger gibt, habe ich diese Befestigungspunkte für die Vorhänge genutzt. Zwei Expander (Gummiseile) wurden so im Fahrzeug gespannt, dass sich dort die Vorhänge und zusätzlich eine verschiebbare Stange für den vorderen Vorhang befestigen ließ.
Meine alten Vorhänge waren mit Tunnel genäht und dort waren dann die Expander durchgefädelt. Da mir das schon seit längerem nicht mehr gefiel, entschied ich mich für Klammern* mit einem Haken dran. Diese werden einfach an den Vorhang geclipst und dann am Expander eingehängt. Dadurch lassen sich die Vorhänge nun leichter bewegen und zum Waschen abnehmen. Mittlerweile habe ich nun keine 5 Vorhänge mehr, sondern nur noch 3. Da die Schals zu lang für den Minicamper wären und ich sie gern noch etwas blickdichter haben wollte, habe ich sie einfach doppelt genommen und an den offenen Seiten zusammengenäht.
Meine “neue Küche” im Minicamper
Meine Küche besteht nun aus einem Tischkocher* (ich habe allerdings den Bright Spark 110, aber der Camping Gaz ist auch super) und einer faltbaren Spülschüssel*. Beides lässt sich super außerhalb des Fahrzeugs verwenden , im Notfall gehts aber auch innen. Geschirr, Besteck usw. befindet sich einer Box unterm Bett.
Zuerst wollte ich anstatt einer Kühlbox* eine Kühltasche nehmen. Ich habe keine zweite Batterie an Bord und möchte ungern am Ende mit leerer Batterie da stehen. Außerdem bin ich mit dem Minicamper ja mobil und kann täglich frisch einkaufen. Dennoch habe ich mich dann doch dazu entschieden, bei längeren Touren unsere Kühlbox mitzunehmen. Allerdings steht sie jetzt nicht mehr im Heckbereich, sondern im Fußraum des Beifahrersitzes. Während der Fahrt wird sie dann über den Zigarettenanzünder betrieben und dann hält sie auch eine ganze Zeit gut die Temperatur.
Licht im Minicamper
Um nicht die Autobatterie zu leeren, nutze ich eine Lichterkette* und eine Campinglampe mit Batterien. Die Lichterkette gibt ein schönes warmes Licht, was für gemütliche Abendstunden sorgt und die Campinglampe dient zum Lesen oder als Taschenlampe.
Mülleimer
Sehr praktisch ist der CarTrash Mülleimer*.
Er lässt sich einfach an den Kopfstützen befestigen und hat einen Deckel. Solange der Deckel zu ist, ist er auch sehr geruchsdicht ;-).
Toilette
Für ein Porta Potti habe ich zwar keinen Platz, aber es gibt ein kleines “Notklo” im Berli. Und zwar dient mir ein Toiletteneimer mit einem Müllbeutel und etwas Nagerstreu (alternativ geht auch Katzenstreu) als Toilette. So muss ich nachts oder bei miesem Wetter nicht in den Wald oder auf gruslige Rastplatz-Toiletten. Nach dem “Geschäft” einfach den Beutel zuknoten, Deckel zu und beim nächsten Mülleimer den Beutel entsorgen.
Ein kleiner Hinweis:
Selbst wenn ihr biologisch abbaubare Müllbeutel verwendet, solltet ihr diese NICHT im Wald vergraben oder noch schlimmer, irgendwo in die Natur werfen. Auch biologisch abbaubare Mülltüten gehören in den Mülleimer/die Mülltonne.
Minicamper & Hund
Wie ihr gesehen habt, hat unser Minicamper keine Hundebox. Das macht den gesetzeskonformen Transport von Freya nicht ganz einfach, aber es gibt auch hier Lösungen.
Im hinteren Bereich habe ich einen Hunde-Sicherheitsgurt mit zwei Karabinern an der Öse befestigt, wo normalerweise der Rücksitz eingehakt wird. So kann ich Freya während der Fahrt anschnallen/sichern. Für den vorderen Bereich (falls Freya im Fußraum mitfährt – z. B. wenn sie nass oder schmutzig ist, denn dann will ich sie nicht auf meiner Matratze haben) habe ich ebenfalls einen Anschnallgurt für Hunde, welcher im Gurtschloss des Beifahrersitzes befestigt werden kann.
Somit ist sie gesichert und ich habe kein Bußgeld und keinen Punkt zu befürchten.
Und so sieht unser Minicamper heute aus (weitere Bilder folgen dann bei unseren zukünftigen Trips):
Hast Du Fragen, Wünsche oder Anregungen? Dann ab damit in die Kommentare.