Reifenschoner, wichtig oder nichtig?

Wer einen Oldtimer besitzt, oder seine Schätzchen längere Zeit einlagert, der kennt Reifenschoner nur zu gut.

Bei vielen Urlaubsfahrzeugen ist es das selbe Spiel. Der Sommer ist da, das Reisemobil ist unterwegs und jeder ist froh wenn alles schön rund läuft. Aber manchmal stimmt irgendwas nicht. Die Beladung passt, Reifendruck ist top und letztes Jahr lief doch alles prima. Irgendwie läuft das Wohnmobil aber grad nicht so schön leise, hab ich die Winterreifen noch drauf? Jetzt fängt der Wohnwagen schon bei 80 an zu pendeln… versteh ich nicht.

Oft beginnt dann die Suche. Was stimmt denn nicht? Der Eine oder Andere fährt in die Werkstatt und lässt die Radlager nachschauen oder die Reifen neu auswuchten. Aber die Ursache ist manchmal ganz einfach – Diagnose Stehplatten.

Der Reifen wird in einem Bereich eben gedrückt

Was ist ein Stehplatten? Wenn ein Reifen längere Zeit (also nicht nur ein paar Tage, sonder Wochen oder Monate) auf der selben Stelle steht und Last tragen muss, kann es sein dass sich der Reifen dauerhaft verformt. Ein Stehplatten ist die Folge. Der Boden drückt sozusagen eine eben Fläche in den sonst runden Reifen der dann bei der Fahrt zu unrundem Abrollen führt. Und das wird nicht besser, sondern durch Auswaschungen der Laufflächen immer schlimmer. Natürlich ist das ziemlich materialbelastend für Federung, Stoßdämpfer und auch das gesamte Fahrgestell. Ganz zu schweigen von diversen Einbauten des Reisemobils. Schrauben werden locker, Schränke werden lose gerüttelt und auch die Schrauben mit dem der Aufbau auf dem Fahrgestell befestigt sind, können sich etwas lockern. Wenn man dann am Platz angekommen ist, das Gefährt aufgebaut ist und man bei jedem Schritt das Gefühl hat dass irgendwas knarzt. Dabei wäre es ein Einfaches genau das zu verhindern. Es gibt einige Möglichkeiten auf die ich eingehen möchte:

  • Das Gefährt aufbocken. Also nicht nur dass es fest steht (ähnlich des Campingplatzes), sondern die Räder müssen entlastet werden. Bei Wohnwagen muss dazu die Achse angehoben und abgestützt werden. Bitte auf keinen Fall den Wagen mit den Kurbelstützen so weit aufbocken dass die Räder frei sind. Das kann zu beträchtlichen Schäden am Wohnwagen führen. Sind ja auch Stüzen und keine Wagenheber. Auch bei Wohnmobilen besteht oft nicht die Möglichkeit die Räder mit „Bordmitteln“ vollständig zu entlasten. Auch da muss dann mit Wagenheber und Unterstellböcken alles Runde vom Boden in die Luft. Alternativ gibt es auch selbstaufstellende Böcke, auf die ich hier aber nicht groß eingehen möchte.
  • Als weitere Möglichkeit kann auch ein hydraulisches Hubstützensystem dazu benutzt werden. Auch da wird das Urlaubsgefährt mit hydraulischen Zylindern vom Boden gehoben. Solche Systeme kommen häufig bei Wohnmobilen zum Einsatz und auch im Wohnwagenbereich gibt es diese Systeme. Wer es hat freut sich, allerdings rechnet solch ein teueres System nicht wenn es nur zu dem hier beschriebenen Zweck genutzt werden soll.
  • Hebekissen unter die Räder. Auch das ist eine Möglichkeit von der ich aus 3 Gründen eher abraten möchte.
    • Hebekissten sind nicht für diese Dauerbelastung gemacht
    • Auch Hebekissen können die Räder verformen oder ankleben
    • Ein Wohnmobil mit allen Rädern auf Hebekissen zu stellen ist ziemlich gefährlich da dadurch kein sicherer Stand gewährleistet werden kann!
  • Meine favorisierte Lösung sind Reifenschoner

Für breitere Reifen, oder Zwillingsbereifung könne sie auch zusammengesteckt werden:

Wie helfen jetzt die Teile bei der Vermeidung eines Stehplatten?

Wird der Reifen mit solch einem Reifenschoner unterlegt, wird das auf ihm lastende Gewicht auf eine größere Fläche verteilt. Dadurch ist die punktuelle Reifenbelstung um ein vielfaches geringer und der Reifen verformen sich nicht dauerhaft. Resultat alles bleibt rund…

(das Brettchen ist nur zum Ausrichten des Wohnwagen, hat mit dem Reifenschoner nichts zu tun!)

Fazit

Solche Reifenschoner gibt es in vielen Versionen. Je nach Geldbeutel aus Hartschaum, Hartkunststoff, mit Auffahrhilfe und „Deluxe-Reifen-Kuscheloberfläche“. Bei der Anschaffung ist auf die notwendige Reifenbreite und den Reifendurchmesser zu achten. Denn punktuelle Auflage führt wieder zu ungewollten Reifendeformationen.

Für mich ist der „Reifenschoner“ eine kostengünstige und leicht zu benutzende Hilfe um Stehplatten zu vermeiden. Gerade für Fahrzeuge mit längeren Standzeiten wie Wohnmobile und Wohnwagen. Ein neuer Reifen kostet locker 10 Mal so viel wie ein Reifenschoner. Also ein zu empfehlendes Zubehörteil!

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